TRASH //
Schreibtisch, Ordner, Papierkorb – allseits bekannte Gegenstände, welche in jedem Büroraum aufzufinden sind. Wir finden sie aber auch in der Benutzeroberfläche unserer digitalen Geräte wieder. Skeuomorphismus ist hier das Stichwort. Begriffe aus der bisher bekannten und realen Welt wurden sich als Methapern zu Nutze gemacht, um die neuen Funktionsweisen des Computers verständlich zu machen.
Wir legen beispielsweise Dateien, die wir nicht mehr brauchen, in unseren virtuellen Papierkorb. Rechtsklick und löschen oder direkt in den Papierkorb ziehen, schon sind die Dateien gelöscht. Naja fast, hier finden sich die nicht mehr gewollten Dateien erst einmal alle zusammen, bevor man seinen Papierkorb dann endgültig entleert.
Doch dazu lassen wir es nicht kommen.
Für unser Projekt TRASH holen wir den aus dem Analogen übertragenden virtuellen Papierkorb wieder zurück in eine analoge Form. Dafür werden die digitalen Dateien aus dem Papierkorb von verschiedenen Leuten gesammelt, neu zusammengestellt und über das Material Papier in die analoge Welt geholt.
Das Buch gestaltet sich durch an das Seitenformat geknüpfte Zeit- und MB- Koordinaten quasi von selbst. Die Uhrzeit, wann eine Datei gelöscht wurde, bestimmt die Platzierung der Grafik auf der Seite. Eine Doppelseite entspricht dabei 24h. Die MB-Größe der Datei bestimmt entsprechende die Größe der Grafik im Buch.
Ein Projekt von Sofia Spengler und Jennifer Brade
Teil der Werkschau I / MA Editorial Design im Künstlerhaus Dortmund
Seminar geleitet von Ulrike Brückner: Print is not dead – Post Digital Publishing
(In Kooperation mit Prof. Dr. Lasse Scherffig, KISSD, Köln / Seminar: The Postdigital Condition)