„Edith Steins Göttingen“
Wie lassen sich biografische Spuren im Stadtraum lesen? Welche Rolle spielen Orte für die Erinnerung an historische Persönlichkeiten – und wie verändert sich unsere Wahrnehmung dieser Orte durch fotografische Auseinandersetzung? Der Vortrag nimmt diese Fragen zum Ausgangspunkt, um Göttingen als einen zentralen Schauplatz im intellektuellen und persönlichen Leben Edith Steins zu beleuchten – insbesondere ihre Studienzeit bei Edmund Husserl und ihre Arbeit als junge Phänomenologin.
Im Zentrum steht eine künstlerisch-fotografische Spurensuche, die aufzeigt, wie sich historische Bedeutung und gegenwärtige Atmosphäre überlagern. Die fotografische Arbeit wird durch Gespräche mit heutigen Bewohner*innen bereichert und versteht sich als visuelle und affektive Annäherung an Edith Steins Göttingen. Der methodische Ansatz ist von phänomenologischen Überlegungen getragen, insbesondere von Steins Konzept der Einfühlung, das hier als Instrument zur Reflexion von Erinnerung, Subjektivität und Raum dient.
So entsteht ein vielschichtiges Bild der Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart – ein Archiv in Bewegung, das nicht nur dokumentiert, sondern auch neue Bedeutungen erzeugt und emotionale Resonanzräume öffnet.
Der Vortrag wird gemeinsam von Heiner Willen (Edith-Stein-Kreis Göttingen) und Lucrezia Zanardi (Künstlerin und Autorin der Ausstellung „Zum Problem der Einfühlung: Eine fotografische Untersuchung“) gehalten.
Wo? Teresienkapelle, Kloster Maria vom Frieden,
Vor den Siebenburgen 6, Köln
Wann? Freitag, 13. Juni – 18:00 Uhr
Anmeldung: https://forms.gle/1FQitzMm5esZoU2y9
