Voltaire #10
DETOX

Detox für Körper, Geist und Gesellschaft 

Voltaire Magazin 2025 – Master Editorial Design FH Dortmund


Die aktuelle Ausgabe des Voltaire-Magazins befasst sich inhaltlich wie gestalterisch mit dem Thema „Detox“. Beleuchtet werden gesellschaftliche, medizinische, ökonomische und kulturelle Perspektiven – jenseits populärer Assoziationen mit Saftkuren oder Lifestyle-Ratgebern.

Zentrale Grundlage der Ausgabe ist die Zusammenarbeit mit den Fotografenagenturen laif (Köln) und OSTKREUZ (Berlin), die der Redaktion Zugriff auf umfangreiche, dokumentarische Bildstrecken ermöglichten.

Eine Reportage der Fotografin Suzanne Stein (laif) zeigt den Alltag im von Opioidabhängigkeit geprägten Viertel Kensington in Philadelphia. Die fotografische Erzählung dokumentiert Lebensrealitäten zwischen Sucht, Ausgrenzung und prekärem Überleben – ein Beitrag, der Detox nicht als Wohlfühlversprechen, sondern als gesellschaftliche Herausforderung thematisiert.

Ein weiterer fotografischer Beitrag von Seila Montes (laif) führt in die Wüstenregion von Baja California in Mexiko. Die Serie „Getting Clean in the Desert“ porträtiert das Rehabilitationszentrum Caridad el Hongo – ein Ort der Disziplin, Resilienz und Transformation.

Mit einem autobiografisch-dokumentarischen Ansatz ergänzt Vivienne Aubin die Ausgabe um eine weitere Perspektive auf therapeutische Entgiftung. In ihrem Beitrag „Ich dachte an Entgiftung“ reflektiert sie persönliche Erfahrungen während eines stationären Aufenthalts zur Behandlung einer Essstörung. In Text und Bild beschreibt sie den Alltag in einer Klinik, geprägt von standardisierten Abläufen, festen Essenszeiten und strikten Zeitplänen.

Ein weiterer Fokus liegt auf der kulturellen Konstruktion von Schönheitsnormen und Körperidealen. Am Beispiel der südkoreanischen Skincare-Industrie analysiert die Ausgabe Narrative der Selbstoptimierung, der Disziplinierung des Körpers und deren globale Verbreitung. Auch digitale Phänomene wie der „Clean Girl“-Trend und der Begriff „Wonyoungnism“ werden im Kontext popkultureller Ideale und der Ökonomisierung von Identität untersucht.
Die Detox-Industrie wird zudem aus juristischer und verbraucherschutzrechtlicher Perspektive analysiert. Untersucht werden Marketingstrategien, gesundheitsbezogene Werbeaussagen und ihre rechtliche Regulierung im Rahmen der EU-Health-Claims-Verordnung. Der Fokus liegt auf der Diskrepanz zwischen behaupteter Wirkung und tatsächlicher Evidenz, sowie auf den Strategien der Branche, regulatorische Begriffe zu umgehen.

Ergänzend nimmt die Ausgabe spirituelle und esoterische Praktiken im digitalen Raum in den Blick – etwa Rituale zur „Aura-Reinigung“ oder den Einsatz von Klangschalen – als Teil eines erweiterten Detox-Begriffs. Der Beitrag beleuchtet das Spannungsfeld zwischen individueller Sinnsuche, performativer Selbstinszenierung und marktförmiger Aneignung.

Abschließend widmet sich die Ausgabe den Themen Geschlecht, Rollenbilder und Selbstregulierung. Diskurse um „Alpha Male“-Influencer und der Social-Media-Trend #Boysober werden im Hinblick auf ihre Funktion als kulturelle Entgiftungsstrategien analysiert – als Reaktion auf strukturelle Überforderung, Kontrollverlust und postfeministische Ambivalenzen.

Die Ausgabe entstand im Rahmen des Masterstudiengangs Editorial Design an der Fachhochschule Dortmund unter der Leitung von Prof. Lars Harmsen. Redaktion und Gestaltung: Sophie Abels, Lea Fischer, Anna Johanning, Lars Harmsen, Carolin Minnecker und Johanna Wortmann. Ein besonderer Dank gilt den Agenturen laif (Silke Frigge, Rober Kaçi) und OSTKREUZ (Christian Pankratz) für die Bereitstellung umfangreicher fotografischer Reportagen.

2 unterschiedliche Cover zur Ausgabe Voltaire #10 DETOX

2 unterschiedliche Back-Cover zur Ausgabe Voltaire #10 DETOX

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