In der Hoffnung auf ein besseres Leben, stieg ich vor fünf Jahren in einen Flieger nach Deutschland. Mein ganzes Leben in einen 30 kg schweren Koffer zusammen gepackt, entschlossen, meine Heimat zu verlassen und einen neuen Start zu wagen.
Aus dem Iran auszuwandern ist nicht mit dem Auswandern aus beispielsweise europäischen Ländern zu vergleichen. Die Unsicherheiten in der Heimat begleiten mich als Sorgen im neuen Land und lassen mich nicht los. Sei es der Gedanke, meine Familie zurück zu lassen, finanzielle Unsicherheiten oder die Ungewissheit, wann und ob ich mein Heimatland wiedersehen kann.
In meinem Projekt sprechen vier Personen, die nach Deutschland ausgewandert sind über ihre persönlichsten Gegenstände; Gegenstände, die sie aus ihrem Heimatland mit nach Deutschland genommen haben.
Dass ich die Gegenstände nur zeige und präsentiere, war mir von Anfang an zu wenig. Ich wollte allen Dingen einen Charakter und eine Seele verleihen. Dafür kam mir die Idee, die Stimmen der Menschen aufzunehmen und sie zu ihren Gegenständen selbst sprechen zu lassen. Mit ihren Stimmen und den verbundenen Emotionen zu ihren eigenen Gegenständen, konnten diese erst ihre ganz besondere Bedeutung bekommen. Danach habe ich mich dann dazu entschieden, die Gegenstände zu fotografieren und in verschiedenen Bilderrahmen aufzuhängen, sodass es wie die Fotowand einer Familie aussieht. Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass alle Migrant*innen, egal aus welchen Ländern sie kommen, wie eine große ausgewanderte Familie sind.
Ich wollte mit meinem Projekt zeigen, wie schwer es ist sein Land zu verlassen und was man, außer sich selbst, an wirklich persönlichen Gegenständen überhaupt mitnehmen kann. Migration ist in den meisten aller Fällen kein Umzug mit all seinem Hab und Gut, sondern ein großes und oft sehr hartes Zurücklassen.
Seminar: LOST, FOUND & COLLECT, 6. Semester
SEMINAR IN KOOPERATION MIT DEM KÖLNER ARCHIV FÜR MIGRATION – DOMID.
Leitung: Ulrike Brückner
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