Speichermedium: Buch

Ein Buch ist für uns in erster Linie ein Medium zur Informationsgewinnung. Es besteht aus einem festen, langlebigen Format mit einheitlicher Gestaltung, das uns Wissen vermittelt, Geschichten erzählt oder Einsichten bietet. Es hat eine dauerhafte Form, die uns immer wieder zur Verfügung steht, wann immer wir sie brauchen. Doch was passiert, wenn ein Buch nicht mehr darauf ausgelegt ist, dauerhaft zu bestehen? Wenn das eigentliche Ziel nicht die Langlebigkeit, sondern die Vergänglichkeit ist?

In dem Projekt „Speichermedium: Buch“ steht nicht die Informationsgewinnung im Vordergrund, sondern der Prozess des „Zerlesens“ und Erlebens. Dieses Booklet untersucht und hinterfragt die Funktion des Buches. Es lässt den Leser nicht einfach passiv konsumieren, sondern zwingt ihn, aktiv Teil des Prozesses und damit auch der Gestaltung zu werden.

Wir sind es gewohnt, dass Bücher lange bestehen und immer wieder konsumiert werden können. Das Besondere an diesem Booklet ist, dass es nur einmalig erlebt werden kann. Die Seiten bestehen aus transparentem, fragilem Material und durch den Leseprozess selbst wird das Buch Stück für Stück zerstört. Jeder Schritt, jede Berührung und jede Entscheidung des Lesers beeinflussen das Endergebnis. Das physische Objekt verliert seine Bedeutung, während das, was bleibt, ein rein mentaler Eindruck ist.

Es stellt sich die Frage: Was bedeutet es, ein Buch zu lesen, wenn es nicht mehr in physischer Form existiert? Was bedeutet die Lebensdauer eines Mediums, wenn der Inhalt nur noch in der Erinnerung des Konsumenten überdauert?

Der Film zeigt, wie das Buch durch das Anschauen gleichzeitig zerstört wird.

Projekt: Frauke Flunkert (2. Semester KD) / Seminar: Glitch & Error, geleitet von Ulrike Brückner

Joleen Ziegler
Joshua Ellert

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