SYN Magazin

Weggehen und Ankommen –  diesen beiden Motiven widmet sich die erste Ausgabe des Magazins SYN. Dabei handelt es sich um zwei gegensätzliche Themen, die sich gegenseitig bedingen und lediglich in Abhängigkeit voneinander existieren können. Man kann nicht weggehen, ohne einmal anzukommen; man kann nicht ankommen, ohne zuvor weggegangen zu sein.

Erst in Kombination eröffnen diese beiden Begrifflichkeiten die Geschichte eines Prozesses, einer Suche oder Reise, die sich zwischen ihnen abspielt. Um diesen Prozess transparent zu machen war es notwendig, über die klassische Magazinstruktur hinaus zu denken und eine eigene Form zu entwickeln, welche diese konzeptionellen Grundpfeiler unterstützt. So entwickelte ich eine Magazinform, bei der jedes Thema sowohl separiert, als auch in Verbindung zu dem jeweils anderen Thema in einer Gegenüberstellung veranschaulicht wird: Zwei fest miteinander verbundene Magazinteile, in denen jeweils ein Thema ein Heft bespielt, lassen sich eingeklappt einzeln und ausgeklappt parallel zueinander blättern. Somit bietet diese Umsetzungsform dem Leser zwei verschiedene Lesearten an.

Insgesamt präsentiert sich der Inhalt dem Leser in fließend übergehenden Rubriken, die für den Ablauf und Verlauf zwischen Weggehen und Ankommen stehen – dabei definieren die Rubriken Alltag, Sehnsucht und Entschluss das Weggehen, wo hingegen das Ankommen durch die Abschnitte Scheitern, Optionen und Freiheit gegliedert wird. Unterstützt wird diese Dramaturgie durch eine Analogie zum Weggehen und Ankommen, die sich als Metaebene diagonal durch das gesamte Magazin zieht: Die Geschichte des Seiltänzers Philippe Petit, der 1974 auf einem Drahtseil von einem Turm des World Trade Centers zum Anderen balancierte. Sein charmanter Traum und entschlossener Kampf um dessen Verwirklichung steht als Sinnbild für Jedermanns Suche.

Je weiter sich der Leser dem Schnittpunkt der Inhalte nähert, also je tiefer er in die Systematik von SYN gelangt, desto mehr verschmelzen beide Teile inhaltlich und gestalterisch miteinander, sodass die physische Trennung beider Hefte optisch aufgehoben erscheint. So verschmelzen fließend sowohl die beiden Themen, als auch die beiden Hefte des Magazins zu einer einzigen, großen Fläche, die spielerisch die Emotionalität des Prozesses vom Weggehen bis zu Ankommen sichtbar macht. Dieser Schnittpunkt verkörpert die endgültige Symbiose beider Themen und ist in der linearen Leserichtung gleichzeitig auch Wendepunkt, der den Übergang zum jeweils anderen Thema darstellt.

Der Name SYN ist inspiriert durch Worte wie Synthese, synchron, o. ä. Reduziert man diese auf ihren Ursprung, erhält man die griechische Vorsilbe ›syn‹, die sinngemäß mit ›Zusammenwirken‹ übersetzt werden kann. Dieser Leitfaden bündelt die Idee von SYN und erwies sich als Fokus meiner gesamten Tätigkeit zur Fertigung meines Abschlussprojektes.

Bachelor Arbeit von Laura Born, begleitet von Ulrike Brückner

Studierende FH Dortmund / Prof. L. Harmsen

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