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Volume01 / Das Buch als analoges Speichermedium für digitale Daten.

Volume01 ist ein Buch das digitale Inhalte wie Text-, Musik- und Filmdateien analogisiert auf Papier darstellt. Den Prozess der „Digitalisierung“ analoger Inhalte in eine „Analogisierung“ digitaler Daten umzukehren wirkt auf den ersten Blick spannend und absurd zugleich. Es ist schwer vorstellbar eine Seite Papier in der Hand zu halten die mit einem Musikstück bedruckt ist.

Dass diese Methode Dateien zu speichern keine Spielerei ist, sondern in Zukunft auch in der Datenarchivierung Anwendung finden kann, zeigt ein Vergleich der Haltbarkeit eines analogen Buches und eines digitalen Speichers: Nach Schätzungen halten Festplatten und Flash-Speicher, welche ausschließlich als Archivierungsmedien genutzt werden etwa 10-30 Jahre. Eine im laufenden Betrieb eingesetzte Festplatte dagegen kommt je nach täglicher Betriebsdauer nur noch auf etwa 2-10 Jahre. Auch handelsübliche CD- oder DVD-Roms halten bei guter Aufbewahrung nur etwa 5-10 Jahre bevor die Daten nicht mehr ausgelesen werden können. Diese relativ kurzen Lebenszeiten insbesondere im Vergleich zur bisherig üblichen analogen Methode der Aufbewahrung von Dokumenten noch geringer: Selbst Bücher und Handschriften aus säurehaltigem Papier besitzen eine ungefähre Lebensdauer von 70-100 Jahren. Bei der Nutzung von säurefreien Papier kann sogar eine gesicherte Lebensdauer von mehreren hundert Jahren nachgewiesen werden. Durch die Nutzung des Buches als Trägermedium für digitale Inhalte können Daten dieselbe Lebensdauererzielen wie analoge Texte und Handschriften. Der Buchhybrid vereint die Vorteile von analogen und digitalen Medien in sich und veranschaulicht wie die zukünftige Langzeitarchivierung digitaler Datensätze funktionieren kann.

Das technische Konzept hinter dieser Methode unterschiedlichste Daten auf Papier zu speichern ist simpel. Ein Script bricht die in einer Datei enthaltenen Informationen in binären Maschinencode um. Dieser Code unterscheidet zwischen dem Zustand 0 und 1. Mit diesen beiden Zuständen kann in einer endlos langen Zeilenabfolge die Information jeder Datei wiedergegeben werden. In einem nächsten Schritt erstellt das Script ein Bildraster ähnlich dem Raster eines QR-Codes. Dann wird der Maschinencode in das Raster überführt. Hierbei bleibt im Zustand 0 jeweils ein Feld im Raster weiß und im Zustand 1 ein Feld schwarz. Die Datei wird also in ihrer kompletten Zusammensetzung in ein Bild umformatiert, welches einfach ausgedruckt werden kann. Um das Bild wieder in die Ursprungsdatei zu bringen wird das Script umgekehrt ausgeführt. Ein Foto oder ein Scan des Papiers auf dem die Datei gedruckt ist reicht aus um so aus dem bedruckten Blatt beispielsweise wieder ein Musikstück zu erstellen. Um die Lesbarkeit der gedruckter Daten zu erhöhen wird jede Datei redundant in eine Bilddatei formatiert. Jede Dateiinformation ist mindestens zwei mal in einem Datenbild vorhanden. Die Kompressionsrate mit der Daten auf Papier geschrieben werden können variert je nach Stärke des genutzten Schipptes.

Ein am M.I.T. geschriebens Script schafft es bis zu 450GB auf ein DIN A4 Blatt Papier zu pressen. Dies entspricht dem ungefähren Festplattenspeicher eines handelsüblichen Computers und unterstreicht so noch einmal das Potential dieser Technik.

Hybrid Seminar von Ulrike Brückner: Robin Strassen, 4. Semester

Frederike Stiebling
Nele Heermann

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