Vom Rennpferd des kleinen Mannes
Sophia Allweyer

Kaum ein anderes Tier polarisiert die Menschen so sehr wie die Taube. Für die einen symbolisieren sie das Sinnbild des Friedens, für die anderen sind sie nichts weiter als die Ratten der Lüfte. Bei Letzteren ist in der Regel von den verwilderten Stadttauben die Rede, welche durch ihren Kot Bauwerke beschädigen und sogar gefährliche Krankheiten übertragen können. 

Ganz anders verhält es sich jedoch mit einer besonderen Art von Taube: der Brieftaube. Als Nachfahren der vor mehr als 7.000 Jahren domestizierten Haustauben, wurden sie bereits in der Antike als Nachrichtenübermittler eingesetzt und begründeten damit die Entwicklung der Tauben- und später auch der Luftpost. Brieftauben verfügen über ein einzigartiges Orientierungsvermögen und sind in der Lage, hunderte Kilometer bei einer Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h auf ihrem Weg nach Hause zurücklegen. Diese außergewöhnlichen Fähigkeiten machten sie nicht nur zu den perfekten Nachrichtenboten, sondern führten im Laufe der Jahre auch dazu, dass sich mit dem Brieftaubensport eine ganz neue Sportart aus dieser Begeisterung entwickelte. 

Mit einer Region in Deutschland ist der Brieftaubensport traditionell besonders eng verbunden: dem Ruhrgebiet. Die Anfänge des Hobbys gehen auf die 1860er Jahre zurück und sind bis heute für viele ein wichtiger Faktor der kulturellen Identität im Ruhrgebiet, weshalb es kaum verwundern dürfte, dass es im Jahr 2018 offiziell in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen wurde. 

Aus dieser Tradition heraus entstand mit den Jahren die liebevolle Bezeichnung „Rennpferd des kleinen Mannes“, auf die auch der Titel dieses Magazins zurückgeht. Die Brieftaubenzucht vereint nicht nur eine lange Tradition, sondern auch große Leidenschaft, Tierliebe und Gemeinschaft miteinander, welche im Rahmen meines Stickermagazins auf interaktive Art und Weise erzählt werden soll. Auf insgesamt 90 Seiten finden sich sechs Kapitel über die Geschichte der Brieftaube, welche von historischen Fotografien und Tauben-Illustrationen eingerahmt werden. 

Die Fotografien sind größtenteils unvollständig und können durch das Einkleben der beiliegenden Sticker vervollständigt werden. Auf diese Weise sollen sich die Leser:innen noch intensiver mit der Geschichte auseinandersetzen. Begleitet wird das Magazin durch illustrierte Taubensticker, einem Set aus vier individuell bedruckten und gültigen Briefmarken, sowie einem durch einen Fußring verschlossenen Taubenbrief, welcher von den Anfängen einer jahrzehntelangen Züchterkarriere erzählt. Verpackt in einem halbtransparenten Briefumschlag entsteht so ein kleines Sammelset über die Vergangenheit und Gegenwart eines der kennzeichnendsten Hobbys des Ruhrpotts. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Enthält: 1x Stickermagazin — 4x Briefmarken — 36x Magazinsticker — 28x Bonussticker — 1x Taubenbrief mit Fußring
Konzeption & Gestaltung: Sophia Allweyer
Format: 17×24 cm
Umfang: 90 Seiten
Papier: 150 g/m² Naturpapier
Cover: 300 g/m² Softcover mit Mattfolie
Druck & Bindung: WIRmachenDruck GmbH
Typografie: Moret von Jamie Chang, Acumin von Robert Slimbach

Seminar: Ruhrpott / 2. Semester
Betreuung: Prof. Ulrike Brückner

FH Dortmund, HS Mannheim, HS Coburg, OsloMet
Studierende FH Dortmund / Prof. L. Harmsen

sugarscroll

work

events

real love

lectures

voltaire

excursion

imprint & data security