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Antrittsvorlesungen

von Prof. Daniel Heßler (Game Design), Prof. Andreas Pawlitzki (Werbefotografie) und Prof.in Dr. Jennifer Tiede (Game Studies & Digital Knowledge), moderiert von Dekan Prof. Prof. h.c. Dirk Gebhardt

Ort: Aula, MOP2

Daniel Heßler: Spiel und Spaß. Seriously.

Immersion, Agency, Performanz, Emergenz oder einfach „BÄM!“ – es gibt viele Begriffe für Spielerlebnisse, und jeder ist mit bestimmten Erwartungen verbunden. Ebenso vielfältig fächern sich die Vorlieben unterschiedlicher Spieler:innen auf, etwa zwischen Socializers, Completionists, Gardeners, Masterminds und Daredevils. Wer Spiele spielt, unterhält sich auf eigensinnige Weise.

Wer Spiele entwickelt, ob analog oder digital, wechselt ständig zwischen Simulieren, Bezeichnen und Ermöglichen.

Game Designer:innen balancieren: Bild und Modell, Text und Klang, Erzählung und Mechanik, Aktivität und Passivität, Strenge und Zufall. Sie schaffen Erfahrungen vom Erringen, Besitzen, Verlieren und Verteidigen. Ihr Alltag ist geprägt von Teamwork, Testing und Träumerei. Sie planen, probieren, verwerfen und verfeinern. Sie betreiben Unterhaltung und Didaktik, Wiederholung und Innovation, Arbeit und Albernheit. Sie designen Dynamiken. Und vor allem kommunizieren sie.

Vor diesem gedanklichen Hintergrund stellt sich Daniel Heßler als neuberufener Professor für Game Design vor. Er spricht über seinen Weg vom Theater in die Spieleindustrie, über Agilität und Iteration als Lehrprinzipien und über Spiel als Ausdrucksform von Regel, Raum, Ressource und Interface.

Andreas Pawlitzki: Visuelle Anker in einem Meer von Informationen setzen

In der Werbefotografie liegt der Arbeitsfokus darauf, visuelle Anker zu setzen, die in einem Meer von Informationen Halt bieten und auffällig sind. Das alles basiert auf den Themen Wahrnehmung, Vorstellung und Darstellung und resultiert im kreativen Impuls und der technischen Exzellenz.

Als neues Tool bietet die Künstliche Intelligenz in der Fotografie spannende neue Möglichkeiten für die Schaffung innovativer Bildwelten und muss daher in den kreativen Prozess integriert werden. 

Andreas Pawlitzki verstehr den Begriff „Lehre“ als etwas, dass zukunftsorientiert angelegt ist und gesellschaftliche Relevanz sowie interkulturelle Sensibilität berücksichtigt. Es gilt, die Studierenden, gemäß ihrer künstlerischen Ausrichtung, dabei zu unterstützen, ihre Ideen in visuelle Konzepte umzusetzen, die sowohl ästhetisch ansprechend und zeitgemäß als auch hochfunktional sind.

Jennifer Tiede: Wer spielt, der lernt.
… Aber was und wie und warum?!

(Digitale) Spiele faszinieren. In spannenden Spielen vergessen wir spielend leicht Zeit und Raum. Gleichzeitig bedeutet Spielen immer auch Lernen: ganz automatisch lernen wir, das Spiel zu steuern, die Spielregeln zu befolgen und sinnvolle Spielhandlungen auszuführen, um Spielziele zu erreichen. Trotzdem besteht ein scheinbarer Widerspruch zwischen der intrinsisch motivierten, spaßorientierten Tätigkeit des Spielens und den umfangreichen Anforderungen formeller und informeller Lehr- und Lernprozesse. Dabei bieten (digitale) Spiele signifikante Potentiale für Bildung und Erziehung, etwa in Hinblick auf Lernmotivation und Wissens- und Kompetenzerwerb.

In der Verbindung zwischen Spielen und Lernen entstehen komplexe Fragen: wie und was können wir durch Spiele lernen? Warum funktioniert spielbasiertes Lernen in manchen Fällen gut und in anderen nicht? Und wie können wir Lernprozesse durch Spiele sinnvoll unterstützen?

Mit diesem Fokus forscht und lehrt Dr. Jennifer Tiede an der Schnittstelle von Game Studies, Game-based Learning und Medienpädagogik. Ihre weitere Forschungsinteressen umfassen Augmented und Virtual Reality, medienpädagogische Kompetenzen und international vergleichende erziehungswissenschaftliche Forschung.

Im Rahmen der dESIGN12+ Ringvorlesung stellt Dr. Jennifer Tiede sich dem Fachbereich Design als neue Professorin für Game Studies and Digital Knowledge vor und gibt einen Überblick über bisherige, aktuelle und künftige Forschungs- und Lehrtätigkeiten.

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