Das Buch »Inner Necessity« (Innere Notwendigkeit) befasst sich mit Spielarten der Kunst, die häufig mit »Outsider Art« tituliert oder der im französischen Sprachraum und historisch gebräuchlichen »Art Brut« zugeordnet werden. Ein wesentliches, über erkennbare Genre- und Gattungsgrenzen hinweg reichendes Merkmal vieler Werke besteht in der Motivation ihrer Entstehung: Ihre Urheber arbeiten aus einer inneren Notwendigkeit heraus. Sie entwickeln ihre visuellen Systeme und Konzepte primär für sich selbst, sei es aus einem inneren Drang zu Gestalten, oder einer bestimmten Obsession. Während viele etablierte und akademisch geschulte Künstler sich von jeher von Kunst dieser Art begeistert zeigten und durch die Beschäftigung mit ihr nicht selten nachhaltige Inspirationen für ihr eigenes Werk empfingen, reagierte ein anderer Teil der Kunstszene eher irritiert bis hin zur Ablehnung. Mittlerweile werden jedoch Kunstwerke der »Outsider Art« ganz selbstverständlich in prominente zeitgenössische Ausstellungsprojekte integriert und von international agierenden Galerien, Museen und Sammlungen gezeigt. Die Grenzen der Anerkennung sind damit fließend. Das wohl prominenteste Beispiel in diesem Zusammenhang ist die 2013 von Massimiliano Gioni kuratierte Biennale von Venedig, wo Kunstwerke der »Outsider Art« einen wichtigen Stellenwert einnahmen. Die Entwicklung, Rezeption und Diskussion der »Outsider Art« thematisiert das Buch auf unterschiedlichen Ebenen. Mit ihm werden einerseits wichtige Künstler und ihre Werke vorgestellt, andererseits kommen führende Ausstellungsmacher, Galeristen und Sammler zu Wort, die mit ihren Gedanken einen wichtigen Beitrag zur Einordnung und Bedeutung der künstlerischen Arbeiten leisten. Einleitend formuliert ein historischer Essay von Jean Dubuffet die Grundgedanken, der von ihm entwickelten Idee der »Art Brut«. Ein abschließender Index enthält weiterführende Informationen zu den im Buch vorgestellten Künstlern.
Titel: Inner Necessity
Konzeption & Gestaltung: Léon Howahr
Betreuung: Prof. Lars Harmsen, Prof. Pamela Scorzin
Umfang: 216 Seiten
Format: 20,5 x 27 cm
Werkabbildungen: Courtesy Galerie Susanne Zander / Delmes & Zander